01 Jun 23

taz FUTURZWEI macht Ernst II

von Andreas Kaizik

„It’s The Economy, Ökos“ ist der zweite Teil der „Wir machen Ernst“-Serie der taz FUTURZWEI. „Och nee, ist entweder langweilig oder böse“, dachten sich zunächst Herausgeber Harald Welzer und der Chefredakteur Peter Unfried. Dass beides nicht stimmt, beweist die neue Ausgabe der taz FUTURZWEI. Außerdem haben die Ökonomie und ihr Umbau nun einmal, leider, sehr viel mit unserer Zukunft zu tun. Und Zukunftsthemen sind schließlich das, worum es in dem Magazin gehen soll. In diesem Fall eine schlichte Notwendigkeit, denn: Was (nicht nur) die Wirtschaft angeht, wird unser Zeitalter später als das Age of Stupid in die Geschichte eingehen, ist Harald Welzer überzeugt. Ein Grund mehr, einen Blick auf die Alternativen zur Immerwachstumswirtschaft zu werfen.

Die Ausgabe erscheint am 13. Juni. INFOTEXT hat wieder das Editorial Design, die Bildbearbeitung, das Korrektorat und die Schlusskorrektur übernommen.

26 May 23

Deutscher Innovationsgipfel 2023

von Ute Wibral

Auf der jährlich stattfindenden Veranstaltung rund um Technologien und Innovationen treffen Start-ups und internationale Firmen aufeinander. Branchen- und technologieübergreifende Vernetzung, Ideen- und Erfahrungsaustausch werden gefördert. So entstehen neue Partnerschaften und Allianzen, die den Weg für die Entwicklung zukunftsorientierter Geschäftsmodelle bereiten.

Das Programm des 16. Deutschen Innovationsgipfels, der am 10. Mai in München stattfand, umfasste Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops. Neben Technologie und Innovation ging es bei der diesjährigen Veranstaltung dezidiert auch um Nachhaltigkeit und die Beantwortung der Frage „Wie gelingt es uns, Ökonomie und Ökologie nicht nur neu zu denken, sondern auch in Taten umzusetzen?“ Diskutiert und vorgetragen wurde auch zu politischen Hintergründen, zum Beispiel von Prof. Henning Vöpel vom Centrum für Europäische Politik in Berlin.

Mehr Informationen gibt es hier.

INFOTEXT hat auch dieses Jahr wieder das Corporate Design und den Messeauftritt betreut.

12 May 23

Organigrams for/from the future

von Andreas Kaizik

Am 24. April hatten wir Studierende eines Seminars der FH Potsdam und die Kursleitung, Prof. Myriel Milicevic und Prof. Marian Dörk, in unseren Räumen zu Gast. Das Ziel des Seminars ist die Visualisierung zukunftsträchtiger Orte. Die Studierenden besuchen dafür mehrere Berliner und Potsdamer Unternehmen, die sich durch eine ungewöhnliche – und damit womöglich zukunftsträchtige – Organisation und/oder Arbeitsweise auszeichnen.

Wir wurden ausgewählt, weil wir unsere Agentur gemeinschaftlich führen und alle Gesellschafter:innen gleichberechtigt sind. Auch wird bei uns intern jede Arbeit gleich vergütet – ob es sich um anspruchsvolle kreative Arbeiten, Administratives oder was auch immer handelt. Jede geleistete Arbeitsstunde hat für uns zudem den gleichen ideellen Wert: Keine Arbeit wird als besser, wichtiger oder wertvoller betrachtet. Wichtig ist für uns auch, in Möglichkeiten zu denken und Lösungen für jede neue Situation zu finden, statt Dinge von vornherein abzulehnen. Ändern sich individuelle Lebensverhältnisse, versuchen wir, die Arbeitsbedingungen an die neuen Realitäten anzupassen.

Die Basis für das alles ist das gegenseitige Vertrauen. In der Zusammenarbeit vermeiden wir destruktive Verhaltensweisen wie Schuldzuweisungen oder ein Beharren auf starre Positionen und können uns so auf das Wesentliche konzentrierten. Das macht vieles einfacher und kommt der Qualität und auch der Freude an unserer Arbeit zugute.

Die Teilnehmer:innen haben uns dazu viele, auch für uns selbst, interessante Fragen gestellt und werden ihre Eindrücke nun in Form von Organigrammen sichtbar machen. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer Abschlusspräsentationen des Kurses, an der wir gern teilnehmen werden, präsentiert. Wir sind sehr gespannt!

Bild: New York and Erie Railroad (1855), https://www.loc.gov/item/2017586274/

04 May 23

Leipziger Buchmesse 2023

von Andreas Kaizik

Nach pandemiebedingtem Ausfall fand die Messe nun vom 27. bis zum 30. April zum ersten Mal seit 2020 wieder statt und war entsprechend gut besucht. Die Messe zählte, inklusive der „Leipzig liest“-Besucher:innen, 274.000 Besucher:innen in vier Tagen.

Wie schon letztes Jahr zur Frankfurter Buchmesse ist auch dieses Jahr eine Gesellschafterin von Infotext zur vergleichsweise entspannten Messe nach Leipzig gefahren.

Im Zusammenhang mit ihrer Arbeit als Übersetzerin ist Hannah Pöhlmann in den übervollen Zug nach Leipzig gestiegen, durch die weitläufigen Hallen mit mangakostümierten Personen gelaufen und hat einen zuvor verabredeten Termin mit einer Verlegerin wahrgenommen, um mit ihr die Übersetzung von zwei literarischen Werken einer britischen Autorin zu besprechen – doch dazu bald mehr.

21 Apr 23

Gefährdete Freiheit – Grafik zu Demokratien

von Johanna Hoffmann

Für das frings-Magazin vom bischöflichen Hilfswerk Misereor e. V. haben wir eine doppelseitige Grafik zum Zusammenhang vom Leben in Demokratien und Pressefreiheit und der Unterdrückung von Menschen erstellt.

Basierend auf Zahlen von Economist Intelligence Unit, World Happiness Report, Times Higher Education Ranking, UNESCO, der International Labour Organisation und einer Umfrage der Europäische Kommission von 2022 umfasst die Grafik Angaben zu den Orten auf der Welt, wo die Menschen am glücklichsten sind, die höchste Lebenserwartung haben, wo Menschen in moderner Sklaverei leben und wo Journalist:innen Bedrohung und Tötung ausgesetzt sind.

Menschen, die in Demokratien leben, sind grundsätzlich glücklicher und haben eine höhere Lebenserwartung als Menschen, die nicht Demokratien leben. In Demokratien sind Journalist:innen weitestgehend sicher.

Bei der Umfrage der Europäischen Kommission wurden Menschen in Deutschland befragt, wie zufrieden sie mit der Demokratie in der Bundesrepublik sind. Die Mehrheit gab an, ziemlich zufrieden zu sein, aber auch fast ein Viertel der Bevölkerung gab an, nicht sehr zufrieden zu sein.

Für die Erstellung der Grafik haben wir mit Álvaro Gabriel Martínez zusammengearbeitet, der für uns die Illustrationen übernommen hat.

12 Apr 23

Doppelseitige Grafik für die taz

von Ute Wibral

Bereits seit 14 Jahren erstellen wir Grafiken für die taz, die Tageszeitung und seit letztem Jahr auch für die wochentaz. Die Zusammenarbeit mit der taz-Redaktion gefällt uns sehr, da wir mit der Gestaltung von tagesaktuellen Infografiken, Diagrammen, Land- und Stadtkarten, Schaubildern und Illustrationen am freien Journalismus mitwirken.

Für die Erstellung der Grafiken arbeiten wir fest mit zwei Grafikdesignerinnen zusammen, Anaïs Edely und Lin Nowicki. Die beigefügte Grafik erklärt die Funktion der Mannheimer Flusswärmepumpe. Die größte Flusswärmepumpe Deutschlands soll im Herbst am Rhein in Betrieb gehen, was einen großen Schritt Richtung Energiewende bedeuten kann.

Die doppelseitige Grafik ist in der wochentaz zum Osterwochenende und online erschienen, sie wurde von Lin Nowicki in Zusammenarbeit mit den taz-Redakteur:innen Ann-Kathrin Leclere und Enno Schöningh gestaltet.

06 Apr 23

Erinnerungsort Ihnestraße 22

von Hannah Pöhlmann

Lektorat und Übersetzung für eine historische Dauerausstellung in der FU Berlin

Die »Geschichte der Ihnestraße 22« ist ein Projekt der Freien Universität Berlin (FU). Es hat zum Ziel, die Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik am historischen Ort Ihnestr. 22/24/26 sichtbarer zu machen und einen Erinnerungsort zu schaffen. Dazu wird eine Ausstellung mit begleitendem Katalog und eine Website erarbeitet.

Am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik wurden im 20. Jahrhundert Fragen der Humangenetik erforscht. Das Institut war damit auch eine wichtige Stätte der Behindertenfeindlichkeit und des Rassismus und Antisemitismus und zudem eng in die Umsetzung eugenischer und rassistischer Politiken eingebunden. Die dortige Forschung setzte kolonialrassistische Forschungspraktiken fort, prägte Debatten um Sterilisationspolitiken und legitimierte die nationalsozialistische Vernichtungspolitik.

Im August und September dieses Jahres werden wir die Texte für die Ausstellung, den Katalog und die Website lektorieren und sind dabei gefordert, angesichts der gewaltvollen Thematik und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Betroffenen- und Zielgruppen eine angemessene und sensible Sprache zu finden. Den lektorierten deutschsprachigen Text werden wir anschließend ins Englische übersetzen. – Die Beteiligung an diesem Projekt liegt uns besonders am Herzen. Zu verdanken haben wir unsere Teilnahme auch der Projektleiterin von Decolonize Berlin e. V., die uns auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht hat. Dafür nochmals vielen Dank!

Bild: CC BY-SA 3.0, Freie Universität Berlin – Otto-Suhr-Institut – Gedenktafel – Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.jpg

30 Mar 23

Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts

von Johanna Hoffmann

Für das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) Konstanz haben wir eine Illustration zum Thema „Gesellschaftlichen Zusammenhalt dezentrieren. Einblicke in ein kritisches Vokabular von Schlüsselbegriffen“ erstellt.

Die Illustration dient der Visualisierung der Blogbeiträge rund um das Buchprojekt „Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts“ (Anna Pollmann und Christopher Möllmann, erscheint 2024 im Göttinger Wallstein Verlag). Insgesamt haben die Autor:innen die Analyse von 50 Schlüsselbegriffen vorgesehen, „die sich allesamt durch eine besondere gesellschaftliche Wirkkraft auszeichnen“. Im nächsten Blogbeitrag wird der Begriff „mehrsprachig“ genauer beleuchtet. Zum Blog geht es hier: https://fgzrisc.hypotheses.org/author/apcm.

23 Mar 23

Poster für Pilotstudie „Druck 2.0“ vom Robert Koch-Institut

von Ute Wibral

Im Zeitraum von April 2020 bis Ende November 2022 führte das Robert Koch-Institut die Pilotstudie „Druck 2.0“ durch, die sich mit der Entwicklung eines Monitoringsystems zu sexuell und durch Blut übertragene Infektionen bei Drogengebrauch befasst. Für die Studie wurden 596 Teilnehmer:innen in niedrigschwelligen Einrichtungen der Drogenhilfe und Substitutionseinrichtungen begleitet und zu Themen wie Infektionsvorsorge und Konsumverhalten befragt, um hieraus wichtige Informationen über die Bedürfnisse der User:innen zu gewinnen.

In von Infotext gestalteten Poster geben diese Informationen in einer klaren und übersichtlichen Form wieder. Ein Abschnitt mit Handlungsempfehlungen zur Infektionsvermeidung und Hinweise zu Versorgungsangeboten, die sich direkt an die Betroffenen richten, bilden einen wichtigen Bestandteil des Posters. Das Poster ist zur Aufhängung in besagten Einrichtungen gedacht.

Unsere Aufgaben bestand neben der inhaltlichen und visuellen Konzeption auch in der Stilentwicklung, der Umsetzung der Illustrationen und Infografiken sowie in redaktionellen Arbeiten.

Wir haben sehr gern an diesem Projekt und mit dem Team vom RKI zusammengearbeitet, da es uns wichtig ist, mit verständlich aufbereiteten Informationen zur Infektionsprävention und -versorgung Menschen direkt vor Ort zu erreichen und dazu beizutragen, dass sie ihre Gesundheit schützen können. Weitere Informationen sind hier zu finden.

15 Mar 23

Die Vorteile der Textbearbeitung im Vier-Augen-Prinzip

von Andreas Kaizik

Wenn wir Texte korrigieren oder lektorieren, arbeiten wir grundsätzlich im Vier-Augen-Prinzip. Das heißt, jeder Text wird von zwei Personen bearbeitet. Hin und wieder werden wir gefragt, ob dadurch zusätzliche Kosten entstehen und ob eine solche Bearbeitung mehr Zeit in Anspruch nimmt. – Beides ist nicht der Fall, was sich anhand eines Beispiels leicht verdeutlichen lässt: Soll ein Text mit mehreren Hundert Seiten bearbeitet werden, gibt es viel zu beachten: Natürlich müssen alle orthografischen Fehler korrigiert werden, aber auch mögliche Varianten von Schreibweisen beispielsweise von Komposita und die Verwendung von Abkürzungen, Einheiten, Zahlen und Ziffern müssen vereinheitlicht, Eigennamen geprüft, Zitierweisen und Quellenangaben korrekt verwendet werden. Wichtig ist zudem eine geschlechtergerechte und diskriminierungssensible Sprache. Und insbesondere bei einem Lektorat muss oft eine gute Verständlichkeit erst hergestellt werden, zudem wird die Richtigkeit von Aussagen geprüft und oft auch Fachsprache so übersetzt, dass sie allgemeinverständlich wird. Wo nötig, werden zudem Syntax und Stilistik verbessert und – bei Werken, die von mehreren Autorinnen und Autoren verfasst wurden – verschiedene Schreibstile angeglichen.

Wird diese Arbeit von einer Person durchgeführt, hat sie zwei Möglichkeiten: Sie versucht, alle genannten Schritte in einem Lesedurchgang abzuarbeiten, was unserer Meinung nach nahezu unmöglich ist. Auf jeden Fall führt diese Methode zu einem sehr langsamen Lesen, was häufig zulasten des Gesamtüberblicks geht. Die zweite und seriösere Option besteht darin, den Text (mindestens) zweimal zu lesen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es reichlich Disziplin erfordert, einen langen Text gleich im Anschluss an die erste Lesung noch ein zweites (und drittes) Mal mit hoher Aufmerksamkeit zu lesen. – Deshalb bringt eine Bearbeitung im Vier-Augen-Prinzip nicht nur bessere Ergebnisse, sie ist auch effizienter. Wir machen es immer so: Person eins räumt bei der ersten Lesung erst einmal auf und versucht, so viele der oben aufgeführten Schritte wie möglich auszuführen. Dabei werden meist einige Fehler und stilistischen Feinheiten übersehen, aber das spielt zunächst keine Rolle. Denn nach dieser ersten Lesung geht der bereits sehr saubere Text an Person zwei, die sich nun mit frischem Kopf den Feinheiten widmen kann. Oft gibt es anschließend noch einige Formulierungen, die von beiden Bearbeitenden diskutiert werden – und zur Sicherheit führen wir noch ein paar Suchläufe nach bestimmten Schreibweisen aus. Am Ende ist es dann tatsächlich so, dass vier Augen mehr sehen als zwei: aus unserer Sicht eine Arbeitsweise, von der letztlich alle profitieren.