26 Jul 24

Immobilienmilliardäre: Zweitgrößte Player auf dem Wohnungsmarkt

von Sandra Thiele

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung beleuchtet in einer Analyse die Entwicklung des Wohnungsmarktes in Deutschland. Infotext hat zur Bebilderung verschiedene Illustrationen entwickelt.

Die Analyse widmet sich insbesondere den sogenannten Immobilienmilliardären und ihrer Bedeutung für den Wohnungsmarkt. Eine wichtige Erkenntnis dabei: Die »großen Privateigentümer« in Deutschland besitzen geschätzt fünf Millionen Wohnungen und damit mehr als dreimal so viele wie die börsennotierten Wohnungsunternehmen und die finanzmarktorientierten Immobilieninvestoren. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung stellt im Rahmen des Artikels auf der Website vier private Großvermieter im Profil vor.

Infotext-Illustratorin Lena Ziyal hat ihre Illustrationen mit Fabelwesen und Symbolfiguren erstellt. Dieser Ansatz soll verdeutlichen, dass es bei dem Thema nicht allein um konkrete, einzelne Vermieter*innen geht, sondern generell um fragwürdige Geschäftspraktiken.

15 Jul 24

„How To”: Editorial Design bei Infotext

von Sandra Thiele

Interview mit Ute Wibral, Gesellschafterin bei Infotext

Welche Schlüsselqualifikationen sind deiner Meinung nach notwendig, um erfolgreich im Bereich Editorial Design zu arbeiten?

Editorial-Designer:innen sollten ein gutes Gefühl für die Aufteilung von Raum und die Gewichtung von Elementen darin haben sowie ein Verständnis dafür, wie man visuelle Spannung beziehungsweise Ausgeglichenheit erzeugen kann. Ebenso wichtig ist es, ein Auge für Typografie und ihre Lesbarkeit zu haben.

Kannst du uns ein Projekt vorstellen, das besonders herausfordernd war?

Die Arbeit am taz-Magazin „Futurzwei“ ist jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung, da jedes Heft anders ist und eine auf das Thema abgestimmte Herangehensweise erfordert. Während der Arbeit kommt es darauf an, sich den Freiraum für eine kreative Gestaltung zu nehmen, aber dennoch den Produktions- und Terminplan im Auge zu haben.

Wie integrierst du typografische- und Layout-Prinzipien in deine Arbeit, um sowohl Ästhetik als auch Lesbarkeit zu gewährleisten?

Wichtig ist mir, dem Design eine klare Struktur zugrunde zu legen, die dann stellenweise ganz bewusst gebrochen werden kann. Auch ein kreatives Spiel mit Schriftgrößen, Abständen und Weißraum tragen zu einer gut lesbaren, aber gleichzeitig spannenden Gestaltung bei.

Wie gehst du bei der Konzeption und Umsetzung eines neuen Editorial-Design-Projekts vor?

Am Anfang steht ein Kick-off-Meeting mit den Kund:innen und gegebenenfalls weiteren am Magazin beteiligten Akteur:innen, aus dem ein Briefing hervorgeht. Dies beinhaltet zum Beispiel den Produktionsablauf und Terminplan, aber auch inhaltliche Eckdaten und Ideen zur visuellen Umsetzung. Dann starte ich mit der Arbeit vom „Groben ins Feine“: Zuerst lege ich ein „Gerüst“ an, arbeite den Seitenplan aus und gehe dann weiter hinein in die Ausarbeitung von Designideen und die Abstimmung verschiedener Seitenlayouts aufeinander. Auch der visuelle Rhythmus des gesamten Hefts muss am Ende stimmig sein — dafür gilt dann manchmal auch „Kill your darlings“, wenn es dem großen Ganzen guttut.

Inwiefern beeinflussen aktuelle Trends im Editorial Design deine Arbeit, und hältst du dich in dem Bereich auf dem Laufenden?

Offline schaue ich mir regelmäßig aktuelle Magazine aus unterschiedlichen Themenbereichen und für diverse Zielgruppen an. Interessant ist es, dabei auch internationale Editorial-Design-Trends zu beobachten. Online folge ich auf Instagram mehreren Editorial-Designer:innen, deren Arbeit ich gut finde.

08 Jul 24

Impfungen retten Leben

von Tabea Wachsmuth

Anlässlich des 50. Jahrestages des Weltkinderimpfprogrammes der WHO durften wir für das Robert Koch-Institut vier Infografiken konzipieren und gestalten. So konnten beispielsweise 154 Millionen Kinderleben in den letzten 50 Jahren durch Impfungen gerettet werden, das entspricht sechs geretteten Leben pro Minute. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass 60 Prozent aller geretteten Kinderleben auf die Masernimpfung zurückzuführen sind.

Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit und wünschen weiterhin viel Erfolg!

01 Jul 24

Meine Freiheit. Deine Freiheit.

von Andreas Kaizik

Infotext hat für das Anne Frank Zentrum in Berlin die Gestaltung eines Flyers zum Thema Freiheit, speziell für inhaftierte Jugendliche, übernommen.

Mit dem Projekt Meine Freiheit. Deine Freiheit. Jugendliche in Haft forschen und erinnern an Widerstand im Nationalsozialismus lädt das Anne Frank Zentrum inhaftierte Jugendliche dazu ein, Antworten auf die Frage zu finden, was Freiheit früher und heute für uns bedeutet. Die Teilnehmenden lernen Lebensgeschichten von Verfolgten und Menschen im Widerstand zur Zeit des deutschen Nationalsozialismus kennen und suchen kreative Formen, um an diese Menschen zu erinnern. Das Projekt findet in der Justizvollzugsanstalt Neustrelitz statt, wo die Ergebnisse am 10. Dezember 2024 auch präsentiert werden.

Das Anne Frank Zentrum ist die deutsche Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Das Zentrum ist ein gemeinnütziger Verein, der dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert. Mit vielfältigen Bildungsangeboten erinnert das Zentrum an Anne Frank und ihr Tagebuch, es schafft Lernorte, in denen sich Kinder und Jugendliche mit Geschichte auseinandersetzen und diese mit ihrer eigenen Lebenswelt verbinden. Der zuletzt erschienene Flyer wurde unter Verwendung des Corporate Designs des Wissenschaftsjahres Freiheit gestaltet.

25 Jun 24

Neues Lehrmaterial: Goldbergbau und Nachhaltigkeit

von Sandra Thiele

Infotext hat für EPIZ – Zentrum für Globales Lernen in Berlin – neue Unterrichtsmaterialien für die Ausbildung im Bereich Schmuckhandwerk und -verkauf, Elektro/IT, Banken und Bergbautechnologie realisiert.

Das Unterrichtsmaterial blickt hinter die Kulissen der Goldgewinnung. Die Auszubildenden in goldverarbeitenden Berufen erfahren, welche umweltbezogenen und menschenrechtlichen Risiken beim Goldabbau bestehen und wie sie im Kontext ihrer Arbeit zu einem nachhaltigeren Umgang mit Gold beitragen können. Weitere Infos zu den Materialien finden sich hier.

EPIZ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit über 35 Jahren Bildungsarbeit für Lehrkräfte, Schüler:innen und Multiplikator:innen leistet. Mit einem großen Pool von Referent:innen und diversen didaktischen Materialien bildet der Verein eine beachtliche Vielfalt an Themen des Globalen Lernens an.

Wir freuen uns über die langjährige Zusammenarbeit mit EPIZ – gemeinsam konnten wir bereits Broschüren, Lehrmaterialien, Poster und vieles mehr entwickeln.

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18 Jun 24

„How to“: Übersetzungen bei Infotext

von Lena Ziyal

Interview mit Hannah Pöhlmann

Vor gut zwei Jahren, als Hannah Teil des Teams wurde, haben wir unser Angebot um den Bereich Übersetzungen erweitert. In einem Gespräch mit unserer Kollegin Lena gibt Hannah Einblicke in ihre Arbeit als Übersetzerin und die Vielfalt der von ihr bearbeiteten Textgenres.

Lena: Du arbeitest sowohl an wissenschaftlichen als auch an literarischen Übersetzungen. Gibt es bestimmte Überlegungen, die du bei der Arbeit an Fachtexten anders gewichtest als bei literarischen Werken?

Hannah: Bei Fachübersetzungen, also Übersetzungen von Sachtexten, entfallen Überlegungen zu Erzählstimme, Fokalisierung, Aufbau der Figuren etc. weitestgehend. Hier ist es am wichtigsten, dass die Informationen richtig und verständlich übertragen werden. Für die Recherche lese ich dann Artikel über Personen oder Ereignisse. Bei einer Fachübersetzung von Ausstellungstexten vor kurzer Zeit war es beispielsweise essenziell, dass das korrekte Fachvokabular, das in dem spezifischen historischen Kontext gebräuchlich ist, verwendet wird. Das habe ich mir dann durch Recherche, Rückfragen bei den Kund:innen und Austausch mit englischsprachigen Expert:innen auf dem Gebiet angeeignet.

L: Gibt es besondere Strategien beim Übersetzen, um sicherzustellen, dass die übersetzte Arbeit nicht nur sprachlich korrekt ist, sondern auch den richtigen Ton, Stil und die kulturellen Nuancen wiedergibt?

H: Ich gehe mal auf ein Beispiel aus meiner jüngsten Literaturübersetzung ein. Da schläft eine Figur auf dem Sofa ein und als sie wieder aufwacht, läuft ein Dokumentarfilm über „California pitcher plants“; das sind fleischfressende Pflanzen, die hauptsächlich im Nordwesten der USA vorkommen. Im Roman steht an dieser Stelle der Text, den der Sprecher im Dokumentarfilm spricht, das Setting ist also klar. Es handelt sich um einen gesprochenen, informativen Text innerhalb eines literarischen Textes, in dem erklärt wird, wie diese Pflanzen ihre Beute verzehren. Der Ton wird an dieser Stelle sachlich-erklärend. Beim Übersetzen hatte ich die typischen Stimmen von Sprecher:innen aus Naturdokus im Kopf. Mir hilft es immer, mir alles genau vorzustellen, in diesem Fall auditiv und visuell. Und um das Fachvokabular, zum Beispiel die Pflanzenteile, richtig zu benennen, habe ich Fotos mit Beschriftungen gegoogelt und mir Videos von Insekten, die von dem süßlichen Geruch der Pflanze angezogen werden, angeschaut. Also: Um Ton, Stil und kulturelle Nuancen gelungen zu übersetzen, ist es wichtig, sehr gut Bescheid zu wissen und sich vorstellen zu können, was im Original intendiert wurde.

L: Hand aufs Herz: Verwendest du manchmal DeepL? Warum oder warum nicht?

H: Ich benutze DeepL und finde KI beim Übersetzen manchmal wirklich hilfreich. Durch die Übersetzungsvorschläge von DeepL kommen mir manchmal neue Ideen. Tatsächlich sehe ich die Übersetzungen von DeepL oder ChatGPT aber immer als Vorschläge und habe noch nie einen mithilfe von KI übersetzten Satz eins zu eins übernommen.

L: Kannst du uns ein Beispiel für ein Wort aus dem Englischen ins Deutsche nennen, dessen genaue Übersetzung du besonders schwierig findest?

H: Redewendungen sind oft schwierig zu übersetzen. Hinter „the last straw that broke the camel’s back“, oft einfach auf „the last straw“ verkürzt, und „der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“ steckt zwar die gleiche Bedeutung, das Bild ist aber ein ganz anderes. Und für manche englische Redewendungen gibt es einfach kein deutsches Äquivalent oder zumindest kein gutes, zum Beispiel „spill the beans“ würde ich wahrscheinlich mit etwas „ausplaudern“ oder „verraten“, vielleicht sogar mit „Spuck schon aus“, wenn es als Aufforderung gemeint ist, übersetzen, da gehen dann aber in allen Fällen sowohl das Bild als auch die idiomatische Wendung verloren, was natürlich schade ist.

10 Jun 24

taz FUTURZWEI und die Frage, ob es mit dem Westen vorbei ist

von Andreas Kaizik

In der neuen taz FUTURZWEI geht es dieses Mal um den Westen als solchen und den Zerfall einer Weltordnung.

Das Unwichtigste zuerst: Soll man bei der EM die bundesdeutsche Fahne schwenken? Vorsicht Spoiler: Ja, klar. Warum sollte man das Fähnchen auch allein den Rechten überlassen? Nachdem diese Frage nebenbei in der aktuellen taz FUTURZWEI auch geklärt wird, erklärt Harald Welzer die Mission des Westens, den Rest der Welt von Überlegenheit des westlichen Gesellschaftsmodells überzeugen zu wollen, für gescheitert. Und Jürgen Habermas ergänzt dazu im Interview lakonisch: „Der Westen kann die Backen nicht mehr aufblasen.“ In einem weiteren ausführlichen Interview gibt Joschka Fischer kenntnisreich Joschka-Fischer-Dinge zum Besten und erklärt, warum die Zeiten nationalstaatlicher Herrlichkeit vorbei sind.

Mit dabei im Heft sind unter anderem außerdem: Dana Giesecke, Maja Göpel, Wolf Lotter, Jörg Metelmann, Ella Müller und Luisa Neubauer.

Die Ausgabe erscheint am 11. Juni. INFOTEXT hat wieder das Editorial Design, die Bildbearbeitung, das Korrektorat und die Schlusskorrektur übernommen.

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03 Jun 24

Neue Fachpublikation: »Atlas der Abrüstung«

von Sandra Thiele

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat in Zusammenarbeit mit der Atlas-Manufaktur den »Atlas der Abrüstung« veröffentlicht. Die Fachpublikation will anhand von Länderstudien, thematischen Artikeln und grafischen Darstellungen aufzeigen, welche Chancen und Möglichkeiten in der globalen Abrüstung liegen.

Abrüstungsbemühungen zielen darauf ab, militärische Aktivitäten, die erhebliche Umwelt- und Klimaschäden verursachen, zu reduzieren und militärische Ressourcen zugunsten von nachhaltigen Entwicklungsinitiativen umzuschichten. Würden diese Ressourcen stattdessen in Programme zur Bekämpfung von Armut, Hunger und sozialer Ungleichheit fließen, förderten sie wirtschaftliche Gerechtigkeit und gerechte Entwicklung und dienten damit der Konfliktvermeidung.

Der »Atlas der Abrüstung« zeigt anhand vieler Beispiele, dass wir nicht bei null anfangen: Es gibt Gremien und Institutionen, die die globalen Friedens-, Sicherheits- und Abrüstungssysteme unterstützen – von den Vereinten Nationen bis zur Genfer Abrüstungskonferenz. Es gibt Regierungsstellen, zwischenstaatliche Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und Gremien wie die OSZE, die sich mit Rüstungskontrolle befassen. Und es gibt Abkommen und Verträge, wie den Vertrag über das Verbot von Atomwaffen, die gültig sind und endlich umgesetzt werden müssen. Insbesondere in Kriegs- und Krisenzeiten ist dieses Thema aktueller denn je: Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Notwendigkeit, Spannungen durch politischen Dialog und Verhandlungen zu lösen, immer dringlicher wird.

Unser Beitrag zu dieser Publikation: Seit 2016 übernimmt INFOTEXT für verschiedene Ausgaben der Atlas-Manufaktur die Dokumentation und Schlussredaktion. Wir prüfen die Quellen, Daten und Informationen, die in die Texte eingehen, und lesen sämtliche Beiträge Korrektur. – So auch dieses Mal für den »Atlas der Abrüstung«.

Atlas der Abrüstung 2024
27 May 24

Mit Beispiel VORAN – Animationen für die Friedrich-Ebert-Stiftung

von Lena Ziyal

Wir freuen uns, im Bereich Animation die Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) begonnen zu haben.

Für das Format „VORAN“ durften wir erste Animationen zum Thema „Bürgerräte“ entwickeln. „VORAN“ blickt generell auf Länder, Regionen und Kommunen – und auf beispielhafte Politik. Das Format beleuchtet die Themen Fortschritt und zukunftsfähige Politik. Die FES berichtet über Beispiele, die zeigen, wie mit guter Politik Veränderungen geschaffen und das Gemeinwesen solidarisch gestaltet werden kann.

Die animierten Inhalte zum Thema Bürgerräte wurden auf dem Instagram-Kanal der FES veröffentlicht.

Besonders freut es uns, dass wir die langjährige Zusammenarbeit mit der FES nun auch im Bereich Animation ausweiten können. Unser Ziel ist es, einfache und prägnante Animationen zu erschaffen, die nicht nur die komplexe Thematik erläutern, sondern auch zum Weiterdenken einladen.

21 May 24

Auszeichnung für »Unique Together«

von Sandra Thiele

Wir sind aus dem Häuschen! Unser Animationsfilm »Unique Together« wurde von dem Short to the Point (STTP) Festival mit dem Award »Best Commercial/Ad/TVC« ausgezeichnet.

Der Imagefilm »Unique Together« ist ein Projekt von Lena Ziyal, einer Gesellschafterin von Infotext. Der Film beschäftigt sich mit solidarischen Formen von Erwerbsarbeit, dabei geht er auf die Verbindung von Kreativität, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft ein.

»Short to the Point« ist ein Filmfestival, das sich auf kurze Filme von einer Dauer bis etwa 40 Minuten konzentriert. Der Schwerpunkt liegt auf prägnanter Erzählkunst und kreativem Ausdruck innerhalb eines begrenzten Zeitrahmens.

Zum Film: https://lnkd.in/dPuSUhPh

Alle Gewinner sind hier einsehbar.