06 Apr 23

Erinnerungsort Ihnestraße 22

von Hannah Pöhlmann

Lektorat und Übersetzung für eine historische Dauerausstellung in der FU Berlin

Die »Geschichte der Ihnestraße 22« ist ein Projekt der Freien Universität Berlin (FU). Es hat zum Ziel, die Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik am historischen Ort Ihnestr. 22/24/26 sichtbarer zu machen und einen Erinnerungsort zu schaffen. Dazu wird eine Ausstellung mit begleitendem Katalog und eine Website erarbeitet.

Am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik wurden im 20. Jahrhundert Fragen der Humangenetik erforscht. Das Institut war damit auch eine wichtige Stätte der Behindertenfeindlichkeit und des Rassismus und Antisemitismus und zudem eng in die Umsetzung eugenischer und rassistischer Politiken eingebunden. Die dortige Forschung setzte kolonialrassistische Forschungspraktiken fort, prägte Debatten um Sterilisationspolitiken und legitimierte die nationalsozialistische Vernichtungspolitik.

Im August und September dieses Jahres werden wir die Texte für die Ausstellung, den Katalog und die Website lektorieren und sind dabei gefordert, angesichts der gewaltvollen Thematik und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Betroffenen- und Zielgruppen eine angemessene und sensible Sprache zu finden. Den lektorierten deutschsprachigen Text werden wir anschließend ins Englische übersetzen. – Die Beteiligung an diesem Projekt liegt uns besonders am Herzen. Zu verdanken haben wir unsere Teilnahme auch der Projektleiterin von Decolonize Berlin e. V., die uns auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht hat. Dafür nochmals vielen Dank!

Bild: CC BY-SA 3.0, Freie Universität Berlin – Otto-Suhr-Institut – Gedenktafel – Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.jpg